Chronik

1978

Im Winter 1978 gelang es im Kreise der Vereinsgemeinschaft Oberrotweil auf Initiative von Richard Wagner, Ludwig Kleiser und Arno Landerer einen Bestand an närrischen Seelen zu aktivieren. Mit Otto Galli, Hermann Grab, Josef Baumer, Walter Bitzenhofer, Paul Bückle, Walter Lacoste, Fritz Sacherer sen. und Hermann Löffler wurde ein Rat gegründet mit dem Ziel, die hiesige Fasnet ordentlich zu beleben und der Fasnet gebührenden Glanz zu verleihen. All jene Gründungsmitglieder entsprangen aus den Vereinen der damaligen Vereinsgemeinschaft Oberrotweil. Der Urgedanke war ein illusteres Gremium hervor zu bringen, welches aus je einem Mitglied der Oberrotweiler Vereine in der Vereinsgemeinschaft bestand. Da Oberrotweil damals zu etwa 92,3 % aus hochnärrischen Seelen bestand, heute sind es ungefähr 92,76%, standen dem Gelingen zur Gründung des Rates auch keinerlei Schwierigkeiten im Wege.

1979

Die erste Fasnetskampagne für den neu gegründeten Rat stand somit auch gleich vor der Tür, was sich bei mancherlei an organisatorischen und formalen Dingen als sehr schwierig erwies. So kam es, dass am ersten Bunten Abend im Jahre 1979, der Pfauenrat noch nicht Pfauenrat, sondern schlicht und ergreifend „Narrenrat Oberrotweil“ hieß! Im verbleibenden Restjahr 1979, suchte man in unzählig vielen Sitzungen, Schätzungen besagen es waren an die Hundert, nach einem geeigneten Namen für den Rat! So mancher mögliche Name wurde dabei in den Äther geworfen, wie zum Beispiel „Rothwieler Triibel“ oder Ähnlichem. Was dann aber schnell, als nicht passend deklariert wurde.

Doch dann glänzte eine glorreiche Idee! Aus dem Blickwinkel der gegebenen „Großartigkeit“ - die daraus hervorgeht, dass die Oberrotweiler Bürger den Spitznamen die „Großartigen“ tragen wurde vom damaligen Gemeinderechner Ewald Räpple ein Namen ersonnen, der zur Rothwieler Fasnet, den heimischen Narren, und zu dem eben jetzt aus der Wiege gehobenen illusteren Kreis von Mannsvölkern in Art und Manier zu passen schien. Der Pfauenrat Oberrotweil! Des Weiteren entsprang der Feder von Ewald Räpple, der Text des „Rothwieler Fasnetsliedes“, welches zur Melodie vom „Köhler Liesel“ gesungen wird. Schon von Anfang an und auch noch heute wird zu jedem Finale der Bunten Abende und in den unzählig vielen Sitzungen, Proben und weiteren Treffen des Pfauenrates das Fasnetslied angestimmt.

Im Jahre 1979 wurde neben Arno Schmidt auch Hans-Peter Vögtle und damit ein stark im Vereinsleben von Oberrotweil engagierter Bürger in das Narrengremium berufen. Von Anfang seiner Mitgliedschaft an war Hans-Peter Vögtle bestrebt, den Pfauenrat in eine ordentliche Vereinsform zu bringen. Bis es soweit war, übernahm er die Funktion des Schriftführers und des Rechners.

1982

Mit dem Pfau, als nobelstem und großartigstem Wappentier unter den Wappenvögeln, war eine vortreffliche Wahl für die Namensgebung unseres Rates getroffen und fortan entwickelte sich der Pfau zu einem Dreh- und Angelpunkt der Rothwieler Fasnet. Aus barer Sympathie und natürlich aus der Freude am Tanz bildete sich 1978 zum Pfauenrat auch ein Pfauenballett unter der Leitung von Annette Schmidt. Ihr Engagement zum Tanz brachte 1982 auch erstmals den Narresome, mit Mädchen ab dem Kindergartenalter auf die Bühne. Rosemarie Imbery entwarf und nähte mit Unterstützung ver-schiedener Eltern die ersten Kostüme. Während sich das Pfauenballett 1986 auflöste, steht der Narresome seit vielen Jahren unter der Leitung von Stefanie Wagner.

In den Anfängen zelebrierte der Pfauenrat bis 1985, neben der eigentlichen Fasnetskampagne, auch die Eröffnung der Fasnetssaison am 11. November des Vorjahres. Um allen Bürgern Rothwiels lautstark und deutlich ins Gedächtnis zu rufen, dass mit jenem Datum die Fasnet begonnen hat. An einem dem 11. November nahe gelegenen Samstag, startete man vom Marktplatz mit einem kleinen Umzug, mit Musik vorweg, zum Winzersaal des Winzervereins Oberrotweil. Dort wurde dann mit närrischem Treiben, Tanz und einer pünktlich um 11.11 Uhr (23.11 Uhr) durch den Pfauenrat vorgetragenen Fasnetsrede, die Saison eröffnet. Ab 1982 wurde die Saisoneröffnung in die Turn- und Festhalle verlegt, da dort deutlich mehr Kapazität, für die Bewirtung des immer größer werdenden Publikums, zur Verfügung stand.

1984

In der ersten Narrendekade, also bis zur Kampagne 1988/89, entwickelte sich die Fasnet, mit den Bunten Pfauenabenden an denen sich bis zu zweihundertfünfzig Mitwirkende mit grandiosen Bühnenbeiträgen beteiligen,  zu einem prächtigen Ereignis.
Seit 1984 werden die Abende zweimal durchgeführt, nachdem der Andrang so stark wurde, dass es zuweilen schon Stunden vor Programmbeginn zu beinah- Handgemengen kam. Im selben Jahr wurden auch Günter Flubacher, Peter Buchholz und Werner Bitzenhofer als weitere närrische Verstärkung in den Rat aufgenommen. Was auch noch den Vorteil bot, dass Werner Bitzenhofer eine für den Fasnetswagen vom Pfau geeignete Kombination aus „Bulldog“ und „Ahänger“, dem Pfauenrat für die kommenden 25 Jahre zur Verfügung stellte. Neben den Bunten Abenden im Zeichen vom Pfau entwickelte sich auch der fast in Vergessenheit geratene Umzug am Fasnetsundig (Fasnetsonntag), nicht zuletzt ob starker Initiativen von Ludwig Kleiser zu einem wichtigen und festen Bestandteil der Fasnet. Ebenso im Jahre 1984 verließen Ludwig Kleiser und Hermann Löffler den Pfauenrat und wurden in den damals so genannten Rentnerstand verabschiedet. Ein Jahr später im Jahre 1985 wurde auch Fritz Sacherer sen. in den Rentnerstand entlassen.

1989

Am 11-jährigen Jubiläum, also im Jahre 1989, verlieh der Bund Deutscher Karneval die Goldene Ehrennadel an Arno Landerer, Richard Wagner, Josef Baumer, Hermann Grab, Otto Galli, Arno Schmidt, Werner Bitzenhofer, Paul Bückle, Walter Lacoste, Günter Flubacher und Peter Buchholz. Als Patenverein war der Wyhler Elferat mit einer Abordnung Wölfen und ihrer Fasnetprinzessin am Festakt im Rathaus, neben den Gündlinger Welschkorneber, den Achkarrer Biggiträger und den Burgemer Schnecke anwesend.
Bürgermeister Siegfried Fischer hatte nicht versäumt, den späteren Regierungspräsidenten und damaligen Bundestagsabgeordneten Conrad Schröder neben Ullrich Brinkmann zu dem kapitalen Ereignis ins Rathaus zu bitten, um der überregionalen Wirkung der Rothwieler Fasnet Ausdruck zu verleihen. Die Vereinsgemeinschaft übergab dem Sitzungspräsidenten ein geschnitztes Zepter, Dieses befindet sich seither als Zeichen der närrischen Kraft bei den Sitzungen in der Hand des Präsidenten. Gemeinsam erfolgte der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Vogtsburg im Kaiserstuhl.

1990

Bis zum Jahre 1990 leitete Arno Landerer als Sitzungspräsident die aufwendigen Bunten Abende. Im Jahre 1990 wurde die erste ordentliche Generalversammlung des Pfauenrats abgehalten und Hans-Peter Vögtle zu dessen Ersten Vorsitzenden gewählt. In Personalunion begleite Hans-Peter auch das Amt des Schriftführers und Rechners.

1991

1991 wurde Otto Galli zum Rechner und Walter Bitzenhofer zum 2. Vorstand gewählt. Auch im Jahr 1991 wurde das Krottenbach Kaos Vogtsburg gegründet, für das der Pfauenrat als „Geddi“ die Patenschaft übernahm. Das Krottenbach Kaos ist eine Guggenmusik, mit vielen närrisch und musikalisch begeisterten Mitgliedern, aus allen Teilen der Stadt Vogtsburg. Zur „Taufe“ müssen die neuen Mitglieder des Kaos immer dann, wenn in Oberrotweil wieder das Narrentreffen der Stadt Vogtsburg veranstaltet wird, ein Stück mit ihrem Instrument durch den Krottenbach waten. Ob sie dazu Stiefel tragen oder anderes Schuhwerk, bleibt ihnen dabei selbst überlassen!
1991 wurde vor dem Hintergrund des so genannten „Golfkrieges“ keine Fasnet veranstaltet.

1992

Mit dem Jahr 1992 wechselte die Sitzungsleitung der Bunten Pfauenabende in die Hand von Jürgen Sillmann, der auch in diesem Jahr in den Pfauenrat aufgenommen wurde und bis dahin in vielen Bühnenauftritten sein närrisches Können bewiesen hatte. Die Bunten Abende erleben seither ununterbrochen hervorragende Darbietungen, die an Farbe und Raffinesse kaum zu überbieten sind. Jung und Alt feiert praktisch eine Woche Fasnet. Der Pfauenrat wurde im Jahre 1994 mit Sitz und Stimme in die Vereinsgemeinschaft aufgenommen. Im Folgejahr 1995 wurde Richard Wagner als erster Ehrenrat aus dem aktiven Pfauenrat verabschiedet.
Die Fasnet beginnt auf Anregung von Hans-Peter Vögtle, erstmals im Jahre 1992 eingeführt, am Schmutzige Dunnschdig um 11.00 Uhr, mit der Rathauserstürmung durch die Vogtsburger Narrennester. Mit Beiträgen und einer jährlich wechselnden Federführung in den Erstürmungsritualen, hat die „Rathausfasnet“ bei Bürgermeister Schweizer und seiner Verwaltung einen festen Platz im Kalender. Um 19.11 Uhr beginnt, mit dem Aufstellen des Narrenbaumes vor dem Rathaus, die Rothwieler Fasnet mit der Entmachtung von Bürgermeister und Ortsvorsteher durch die Narren. Dabei proklamiert der Obernarr und Sitzungspräsident die Fasnet.

Die Winzerkapelle führt, gefolgt von den „Hemdglunker“, einen Zug am Krottenach entlang bis ins Oberdorf und von der „Linde“ entlang der Hauptstraße bis in die Turnhalle im Eisental. Der Höhepunkt an der Rothwieler Fasnet ist bis heute der Bunte Pfauenabend. Unendlich viele Stunden und Helfer bewegen gewaltige Programme, gestaltet von Vereinen und Einzelnen aus dem Dorf und gelegentlich auch lieben Gästen aus der Nachbarschaft, welche vom Sitzungspräsidenten in vielen Nächten der Vorbereitung zu einem harmonischen Ganzen zusammengestellt werden.

1995

Im Jahr 1995 wurde Frank Hinterseh in der Generalversammlung in den Pfauenrat aufgenommen. Frank Hinterseh zeigte bereits erstmals 1983 im Alter 15 Jahren, sein närrisches Talent in Form einer großartigen Büttenrede, gefolgt von noch vielen weiteren Auftritten in der Folgezeit.

1998

In der Generalversammlung im Jahre 1998 wurden wiederum zwei hochnärrische Wesen in den Pfauenrat aufgenommen. Marquart Noth und Gerd Baumer. Beide wurden jedoch ausnahmsweise schon kurz nach der Fasnet 1998 gefragt, ob sie dem illusteren Kreise beitreten möchten, so dass sie gleich am Frühlingsweinfest im selben Jahr kräftig helfen konnten! So isch’s richtig…..
Der Pfauenrat präsentiert sich natürlich alljährlich mit einem Vortrag, Tanz oder Sketch, zur Freude der Narren und zur eigenen Erbauung. An der Generalversammlung 1998 wechselte der Vorsitz des Vereins zu Walter Bitzenhofer. Von wenigen Jahren der Abwesenheit abgesehen, bedingt durch sein Studium, lag die Vereinsführung damit in der Hand des bis dahin jüngsten Gründungsmitgliedes – was natürlich als besonderes Privileg zu werten ist.

2000

Das Amt des Rechners wechselte dann im Jahr 2000 von Otto Galli zu Marquart Noth. In diesem Jahr  feierte der Pfauenrat auch sein bereits 22-jähriges Bestehen in Form einer den Bunten Abenden vorhergegangenen Jubiläums-veranstaltung in der Turn- und Festhalle Oberrotweil. Auch hierzu wurde der Pfauenrat wie auch schon zum 11-jährigen mit vielen Gästen beehrt und reichlich beglückwünscht! Ebenso im Jahr 2000 in der Generalversammlung wurde der narreteibegeisterte Klaus Heinzelmann in den Rat aufgenommen.

Seit dem Jahr 2000 folgte eine bis heute anhaltende starke Verjüngung des Pfauenrates. Im Zuge dessen Klaus Kiefer im Jahr 2001, Klaus Imbery und Paul Galli im Jahr 2003 in den Pfauenrat aufgenommen wurden. Im Jahr 2003 wechselte die Rolle des Sitzungspräsidenten von Jürgen Sillmann an Frank Hinterseh. In diesem Jahr wurde auch erstmals der seit längerer Zeit vergessene Brauchtum des Scheibenschlagens wieder ins Leben gerufen. Welches am Sonntag eine Woche nach dem Fasnetssonntag vom Pfauenrat zusammen mit vielen begeisterten Menschen zelebriert wird. Als Veranstaltungsort bzw. als so genannter Scheibenplatz,  wurde der Badberg zwei Böden unterhalb der Mondhalde auserkoren.

2005

Die Vorstandschaft wurde an der Generalversammlung 2005 in der Rolle des 1. Vorstands an Klaus Kiefer und des 2. Vorstands an Armin Freund, der im Jahr 2004 in den Rat aufgenommen wurde, übergeben. Ein Jahr später, im Jahr 2006 wurden an der Generalversammlung die Beiden neuen Mitglieder Axel Killian und Markus Siegel in den Rat der Pfauen aufgenommen. Und fortan genießen die beiden Pfauenräte, ein jedes Jahr von neuem die so sehr ins Herz geschlossene "5te Jahreszeit".

2007

Im darauf folgenden Jahr in der Generalversammlung 2007, gab es wiederum einen Wechsel in der Zusammensetzung der Vorstandschaft. Armin Freund wurde zum neuen Sitzungspräsidenten gewählt, nachdem Frank Hinterseh nach 12 Bunten Abenden sein Amt übergab. Die Zepterübergabe folgte dann in der Generalversammlung 2008, ein Jahr später. Im Zuge der Wahl zum Sitzungspräsident, übergab Armin Freund das Amt des 2. Vorstandes an Markus Siegel. Die Vorstandschaft bildeten von dort an Armin Freund, Klaus Kiefer, Markus Siegel und Marquart Noth.

2008

An den Bunten Abenden 2008 etablierte sich unter der Leitung der Ballettmeisterinnen Stefanie Wagner und Alexandra Baumgartner eine neue Tanzgruppe. Entsprungen aus dem Narresome, nahmen sich die jungen Mädchen den Gardetanz zu Herzen und fortan zierte ein neuer Punkt die abwechslungsreichen Bunten Abende, die "Mini"-Garde bzw. heute die „Stalex“-Garde genannt.

Im Jahr 2008 wurde das Scheibenschlagen erstmals vom Sonntag auf den Samstag nach dem Rosenmontag vorverlegt und gleichzeitig auf dem neuen Scheibenplatz im Gewann Mietental zelebriert. Der Pfauenrat erfreute sich von gleich an mit mehr Besuchern des Scheibenschlagens. Der neue Platz liegt näher am Dorf und nach dem Samstag kommt erstmal noch der Sonntag, was noch mehr Menschen dazu bewegt, sich der Traditionsveranstaltung dem Scheibenschlagen zu erfreuen.

2009

Seit der Gründung 1978 ist der Pfauenrat ins tiefste bestrebt, der Oberrotweiler Fasnet einen würdigen Rahmen zu verleihen. Mit Herz, Leib und Seele wird jedes Jahr von neuem daran gearbeitet, die Fasnetskampagne an den Trend der Zeit anzupassen. Im Zuge dessen gibt es zur Fasnet 2009, gebaut von Marquart Noth, eine neue Bütte für die Oberrotweiler Bühne.

2010

Und gleich ein Jahr darauf, im Jahr 2010 ebenso von Marquart Noth „zämmebrägelt“ (zusammengeschweißt), noch einen neuen, äußerst farbenprächtig und in der Definition der „Großartigkeit“ entsprechenden Fasnetswagen für den Pfauenrat. Hierzu wird seither die „Bulldog“-„Anhänger“ Kombination von Klaus Heinzelmann verwendet. Welcher schriftlich zugesagt hat, seinen Schlepper mit Anhänger für mindestens 30 Jahre dem Pfauenrat zur Verfügung zu stellen!

In der Generalversammlung 2009 wurde Martin Wintermantel als neue Verstärkung in den Pfauenrat aufgenommen und übernahm im Jahr 2010 das Amt des Rechners, das von Marquart Noth abgegeben wurde. Im gleichen Jahr trat auch Heiko Müller als weitere hochnärrische Verstärkung dem illusteren Gremium bei.